News, Aktuelles und Fachinformationen aus der Gynäkologie

Prädiabetes im Jugendalter erhöht späteres Risiko auf Schwangerschaftskomplikationen
Frauen, die bereits im Jugendalter oder frühen Erwachsenenalter einen erhöhten Langzeitblutzucker (HbA1c) haben, erkranken später im Fall einer Schwangerschaft doppelt so häufig an einem Diabetes. Nach den in JAMA Network Open vorgestellten Ergebnissen einer Kohortenstudie ist das Risiko bereits ab einem HbA1c-Wert von 5,6 % erhöht.

„Alles außer OP. Sie machen meine Brüste kaputt.“
"Ich habe ein Loch in der Brust!" Mit diesen Worten stellte sich eine 18-jährige Patientin vor. Was zunächst nach einer oberflächlichen Hautläsion aussah, entwickelte sich trotz mehrfacher Behandlung und Eigenversuchen zu einem hartnäckigen Problem. Erst eine operative Intervention brachte den Durchbruch. Lesen Sie, wie ein interdisziplinärer Ansatz und die schrittweise Therapie schließlich zur erfolgreichen Heilung führten.

Keuchhustenfälle in diesem Jahr besonders hoch – Impfung in der Schwangerschaft schützt Babys
Die Zahl der dem Robert Koch-Institut gemeldeten Keuchhusten-Fälle ist 2024 besonders hoch. Für Schwangere sowie für die zukünftigen Kontaktpersonen des Babys ist ein Impfschutz gegen Keuchhusten (Pertussis) sehr wichtig, um die Säuglinge nach der Geburt vor einer Ansteckung zu schützen. Schwangere sollten sich zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels – ab der 28. Schwangerschaftswoche – bis spätestens vier Wochen vor der Geburt impfen lassen, oder bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt bereits im zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Hormontherapie bei trans-Personen geht wohl mit kardiovaskulären Risiken einher
Erhalten trans-Personen Hormontherapien, könnte das auch langfristig mit kardiovaskulären Risiken einhergehen. In einer neuen Studie veränderte sich die Körperzusammensetzung signifikant. Das unterstreicht die Bedeutung einer langfristigen, klinischen Überwachung.

🔒 Neu auf erster Linie in S3-Leitlinie: Rucaparib als 1L-Erhaltungstherapie
Neue Studiendaten erweitern kontinuierlich die Riege des onkologischen Wissens – eine Erkenntnisflut, die durch klare Leitlinien in praxisnahe Bahnen gelenkt werden kann. In der jüngsten Aktualisierung der S3-Leitlinie für maligne Ovarialtumore nimmt der Inhibitor der Poly(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP) Rucaparib (Rubraca®) seinen Platz als Monotherapie in der Erstlinien-Erhaltungstherapie ein [1, 2]. Die Empfehlung stützt sich auf die Ergebnisse des Monotherapie-Arms der Phase-III-Studie ATHENA, die kürzlich um 4-Jahres-Langzeitdaten ergänzt wurden.

Unbehandelte Wechseljahres-Beschwerden kosten 9,4 Mrd. Euro jährlich
Über Frauengesundheit wissen wir noch viel zu wenig. Der BILD-Frauengesundheitsgipfel am 19.11.2024 im Axel-Springer-Haus in Berlin rückte viele Bereiche der Frauengesundheit ins Rampenlicht und stellte die Frage, warum diese Themen nicht stärker gesellschaftlich und medizinisch beachtet werden. Auch wechseljahresbedingte Beschwerden werden zu wenig beachtet und häufig unzureichend medizinisch versorgt.

„Ich habe viel Schlechtes im Internet gelesen“
Eine 75-jährige sehr schlanke Patientin, IIIG, IIIP, Zustand nach abdomineller Hysterektomie im Alter von 38 Jahren (Grund unbekannt), kam immer regelmäßig zur Kontrolle. Aufgrund einer stark ausgeprägten Zystozele entschied sie sich für eine Operation.

CDK4/6-Inhibitoren in der Zweitlinie: Gleich wirksam, aber weniger Nebenwirkungen
Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem Brustkrebs können CDK4/6-Inhibitoren offenbar auch erst in der Zweitlinie gegeben werden, ohne dass sich das Überleben verschlechtert, dafür aber mit weniger Nebenwirkungen. Das zeigt eine Studie aus den Niederlanden, über die Forschende jetzt in Nature berichten.

Gegensätzliche Positionen zum Abtreibungsrecht in Deutschland
In Deutschland stehen sich derzeit zwei konträre Positionen zum Thema Schwangerschaftsabbruch gegenüber. Die Alternative für Deutschland (AfD) strebt eine deutliche Verschärfung der Abtreibungsgesetze an, während über 70 Organisationen eine zügige Liberalisierung fordern.

Zervixkarzinom: Starker Rückgang der Sterblichkeit bei jungen Frauen
Bei US-amerikanischen Frauen unter 25 Jahren hat die Sterblichkeit an einem Zervixkarzinom zwischen den Jahren 2016 und 2021 stark abgenommen. Dieser Befund deute darauf hin, dass die HPV-Impfung zu einem sukzessiven Rückgang der Prävalenz von HPV-Infektionen, der Inzidenz und der Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs geführt habe, so die Autorengruppe in JAMA.