Zusammenhänge zwischen Zyklus, Fibrose und Entzündungen

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Illustration eines Menstruationskalenders mit einer Frau und markierten Tagen der Periode.
Quelle: © krissikunterbunt - stock.adobe.com

Der Menstruationszyklus hinterlässt über die Jahre Spuren im weiblichen Körper. Der ständige, zyklusbedingte Umbau kann zu Fibrose und Entzündungen führen. Die Forschung von Dr. Ângela Gonçalves zu diesem Schwerpunkt wurde mit dem Breakthrough Award 2025 in der Kategorie Women’s Impact der Falling Walls Foundation ausgezeichnet. Unter Leitung von Gonçalves werden am DKFZ-Hector-Krebsinstitut KI, Molekularbiologie und klinische Erkenntnisse kombiniert und innovative Diagnosemethoden entwickelt.

Auszeichnung für Langzeitfolgen des Menstruationszyklus

Dr. Ângela Gonçalves vom DKFZ-Hector-Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim erhält den „Breakthrough of the Year 2025″ in der Kategorie Women’s Impact der Falling Walls Foundation. Ausgezeichnet wird ihre Forschung zu den Langzeitfolgen des Menstruationszyklus. Die Arbeit zeigt, wie der ständige Umbau im weiblichen Fortpflanzungstrakt zu chronischen Erkrankungen führen kann.

Prof. Dr. Angela Teresa Filimon Goncalves 
© Gonçalves - dkfz
Prof. Dr. Angela Teresa Filimon Gonçalves 
© Gonçalves – dkfz

Zyklusbedingter Umbau hinterlässt Spuren

In jedem Menstruationszyklus durchlaufen die Organe des weiblichen Fortpflanzungstraktes einen enormen Aufbau- und Umbauprozess, gefolgt von einem Abbau- und Reparaturprozess. Lange ging die Wissenschaft davon aus, dass diese Vorgänge keine Spuren oder Narben in den betroffenen Organen hinterlassen. Die ausgezeichnete Forschung belegt nun: Der ständig wiederholte Umbau führt über die Jahre zu Fibrose und chronischer Entzündung. Diese Erkenntnisse erklären, warum Erkrankungen wie Endometriose und Eierstockkrebs häufig erst spät diagnostiziert werden.

Innovative Diagnostik mit Menstruationsblut

In ihrer Forschungstätigkeit kombiniert Gonçalves künstliche Intelligenz, Molekularbiologie und klinische Erkenntnisse, um Strategien für die Früherkennung und personalisierte Versorgung zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt auf der nicht-invasiven Diagnostik anhand von Menstruationsblut. Diese Methode könnte künftig die Früherkennung gynäkologischer Erkrankungen revolutionieren, die bislang oft falsch oder erst nach Jahren diagnostiziert werden.

Mutierte Zellklone vor Tumorentstehung

Am DKFZ-Hector-Krebsinstitut untersucht die Forschungsgruppe zudem, wie mutierte Zellklone entstehen und sich ausbreiten, bevor bösartige Tumoren entstehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verbinden experimentelle Ansätze mit bioinformatischen Analysen und statistischer Modellierung. Ziel ist es, die Krebsprävention langfristig zu verbessern und geschlechtsspezifische Vorurteile in der Medizin abzubauen.

Forschungsbereich Prävention ausgebaut

2025 stockte die Hector Stiftung II die Fördermittel für das DKFZ-Hector Krebsinstitut großzügig auf. Damit baute das Institut den Forschungsbereich Prävention, Früherkennung und Survivorship auf. Gonçalves leitet die Abteilung Computergestützte und Molekulare Prävention, die im Zuge dieses Ausbaus ans DKFZ-Hector-Krebsinstitut wechselte. Die Abteilung arbeitet eng mit der Gruppe „Digitale Krebsprävention“ am Nationalen Krebspräventionszentrum zusammen.

Das DKFZ-Hector Krebsinstitut ist eine Kooperation des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Medizinischen Fakultät Mannheim, der Universität Heidelberg und des Universitätsklinikums Mannheim.

KI-gestützt, redaktionelle bearbeitet nh

Quelle: Pressemitteilung des DKFZ vom 07.11.2025: Wie die biologische Uhr im weiblichen Fortpflanzungstrakt tickt – Breakthrough of the Year Award 2025 für Ângela Gonçalves.

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