Menopause und Diabetes ist eine doppelte Herausforderung für Frauen, denn sinkende Östrogenspiegel erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes. Gerade bei Frauen mit früher Menopause kann das Risiko um bis zu 30 % erhöht sein. Auch Bauchfett, Insulinresistenzen und Fettlebererkrankungen nehmen in dieser Lebensphase zu. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt Frauen, die Wechseljahre als Chance zu nutzen. Körperliche Aktivität ist nur eine der Stellschauben, auf die Frauen im Rahmen der Menopausenberatung zum Thema Diabetes hingewiesen werden können.
Die Menopause verändert den weiblichen Stoffwechsel tiefgreifend. Sinkende Hormonspiegel führen zu einer Zunahme von Bauchfett, Insulinresistenz und ungünstigen Blutfettwerten. Dadurch steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz- und Lebererkrankungen deutlich. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) betont in diesem Zusammenhang:
Diese Lebensphase ist eine Gelegenheit, die eigene Gesundheit bewusst zu stärken. Frauen können durch vermehrte Bewegung, ausgewogene Ernährung und gezielte Vorsorge aktiv dazu beitragen, ihren Stoffwechsel langfristig zu stabilisieren.
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Östrogenmangel erhöht Diabetesrisiko
Bereits in der Perimenopause sinkt der Östrogenspiegel der Frauen. Das führt zu mehr viszeralem Fett im Bauchraum und zu einer geringeren Insulinempfindlichkeit. „Diese Prozesse setzen ein, noch bevor klassische Risikomarker wie Cholesterin oder Blutdruck auffällig werden“, erklärt Professorin Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG und Ärztliche Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie des Universitätsklinikums Heidelberg. Besonders Frauen mit einer frühen Menopause vor dem 45. Lebensjahr haben ein rund 30 % höheres Risiko für Typ-2-Diabetes.
Blutzucker und Insulinbedarf verändern sich
In der Perimenopause schwanken die Hormonspiegel stark. Das beeinflusst auch den Blutzucker. Frauen mit Typ-1-Diabetes bemerken oft wechselnde Insulinbedarfe und unvorhersehbare Glukosewerte. Nach der Menopause bleibt der Insulinbedarf meist erhöht, da der Stoffwechsel weniger flexibel reagiert. „Viele Frauen mit Typ-1-Diabetes entwickeln in dieser Phase Merkmale eines Typ-2-Diabetes. Das nennen wir ‚double diabetes'“, erläutert die Expertin aus Heidelberg.
Fettleber nimmt nach Menopause zu
Mit dem Absinken des Östrogenspiegels verändert sich auch die Fettverteilung im Körper. Nach der Menopause nimmt die Häufigkeit der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung spürbar zu. „Besonders bei Frauen mit Insulinresistenz oder Diabetes sehen wir häufiger eine fortschreitende Leberfibrose“, so Szendrödi.
Bewegung schützt wirksam
Hormonersatztherapien können den Stoffwechsel zwar günstig beeinflussen, sollten jedoch nur nach fundierter Nutzen-Risiko-Abwägung und individueller Abstimmung mit der Patientin verordnet werden. Sie sind keinesfalls eine allgemeine Lösung und eignen sich vor allem bei ausgeprägten Beschwerden und niedrigem Gefäßrisiko.
Wichtiger als Hormonersatzpräparate bleibt Bewegung.
Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG
„Muskeltraining steigert die Insulinempfindlichkeit, senkt Blutzucker und schützt Herz und Gefäße – nachhaltig und ohne Nebenwirkungen.“, so Szendrödi. Die DDG empfiehlt zwei- bis dreimal pro Woche gezieltes Muskeltraining, ergänzt durch Ausdaueraktivitäten. Wichtig sind zudem regelmäßige Kontrollen von Blutzucker, Blutfetten, Blutdruck und Leberwerten.
KI-gestützt, redaktionell bearbeitet nh
Quelle: Pressemitteilung der DDG vom 10.11.2025: Menopause und Diabetes – eine doppelte Herausforderung für Frauen.
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