Das Humane Papillomavirus (HPV) ist ein DNA-Virus, das über 200 Typen umfasst, von denen einige Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten verursachen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen seit 2007 und für Jungen seit 2018, idealerweise zwischen 9 und 14 Jahren. In Deutschland sind die Impfquoten jedoch niedrig: Nur etwa 50 % der Mädchen und 30 % der Jungen bis 14 Jahre sind vollständig geimpft. Experten wie Judith Gerlach und Dr. Christian Weidner betonen die Wichtigkeit der Impfung zur Krebsprävention.
Das Humane Papillomavirus
Das Humane Papillomavirus (HPV) ist ein DNA-Virus, das epithelialen Zellen infiziert und über 200 Typen umfasst. Einige HPV-Typen sind hochrisikoreich und mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sowie anderen Anogenitalkarzinomen assoziiert. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt.
Die HPV-Impfung
Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen, seit 2018 auch für Jungen. Denn in der Zwischenzeit ist klar, dass beide Geschlechter gefährdet sind.
Die Impfung sollte idealerweise zwischen 9 und 14 Jahren erfolgen. Am besten noch vor dem ersten Sexualkontakt. Doch auch nach dem ersten Sex können und sollten ungeimpfte Mädchen und Jungen noch gegen HPV geimpft werden. Selbst wenn es dann schon zu einer chronischen HPV-Infektion gekommen sein sollte, kann die Impfung noch einen Schutz vor den anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bieten. Je früher die Impfung nachgeholt wird, desto besser. Sie kann bis zum 18. Geburtstag auf Kosten der Krankenkassen erfolgen.
Immunisierung in Deutschland
Laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ist die HPV-Impfquote in Deutschland weiterhin zu gering: Bis einschließlich November 2024 waren lediglich etwa 50 % der Mädchen und 30 % der Jungen im Alter bis 14 Jahre vollständig geimpft (Abb. 1).
Im Rahmen des HPV-Awareness-Days kommen wichtige Stimmen zu Wort, um die HPV-Impfung wieder in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. So wirbt beispielsweise Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach für die krebsvorsorgende Impfung gegen Humane Papillomviren und betont: „Bei den HPV-Impfquoten besteht weiterhin Verbesserungspotenzial – auch in Bayern. Dabei gibt es Schutzimpfungen, die fast vollständig gegen eine Infektion mit den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen schützen! Für einen bestmöglichen Schutz ist es wichtig, dass sich Kinder und Jugendliche rechtzeitig gegen HPV impfen lassen. Denn die Impfung kann Leben retten.“
Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) engagiert sich mit ihren Mitgliedern für einen besseren HPV-Impfschutz durch Aufklärung. Professor Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL, erklärt: „Es ist nachgewiesen, dass bestimmte Hochrisikotypen der Humanen Papillomviren die Auslöser von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen sind. Zudem können diese HPV-Viren weitere Krebsformen, wie im Mund-Rachen-Raum und Anogenitalbereich hervorrufen. Die für Mädchen und Jungen empfohlene HPV-Impfung bietet gegen diese Erkrankungen einen sehr wichtigen und wirksamen Schutz.“
Auch Dr. Marianne Röbl-Mathieu, Frauenärztin und Mitglied der STIKO und der LAGI steht für die Impfung ein: „HPV-Infektionen werden in der Regel sexuell übertragen. Die rechtzeitige Impfung schützt mit hoher Wirksamkeit vor Infektionen mit bestimmten krebsauslösenden HPV-Typen, wenn vor der Verabreichung noch kein Kontakt mit diesen Viren stattgefunden hat (…). Wer sich selbst aufgrund des Impfschutzes nicht mit HPV infiziert, kann die Infektion auch nicht weitergeben und schützt damit zukünftige Sexualpartnerinnen und -partner. Darüber hinaus ist besonders für junge Menschen auch der Schutz vor Genitalwarzen durch die Impfung ein wichtiger Aspekt.“
Quellen: Pressemitteilung des LGL, Pressemitteilung der Nationalen Dekade Gegen Krebs, Zentralinstitut Kassenärztliche Versorgung