Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert einen neuen Sonderforschungsbereich am UKE mit 13,5 Millionen Euro. Im SFB 1713 unter Leitung von Prof. Dr. Petra Arck steht die mütterliche Immunaktivierung während der Schwangerschaft im Mittelpunkt. Umwelteinflüsse wie ungesunde Ernährung und neue Infektionserreger können das Immunsystem von Schwangeren aktivieren. Die Forschenden entwickeln präzise Überwachungsinstrumente, um die Gesundheit der Mütter zu verbessern und Erkrankungsrisiken bei Kindern zu verringern. Das interdisziplinäre Projekt vereint Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hamburg, Lübeck, Berlin und weiteren Standorten.
Millionenförderung für innovative Forschung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB 1713) für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) bewilligt. Im SFB 1713 geht es um die mütterliche Immunaktivierung während der Schwangerschaft. Das Projekt, an dem unter anderem auch Forschende aus Lübeck, Berlin, Borstel, Marburg und Hannover beteiligt sind, wird in den kommenden vier Jahren mit rund 13,5 Millionen Euro gefördert.
Sprecherin des SFB 1713 ist Prof. Dr. Petra Arck, Prodekanin für Forschung der Medizinischen Fakultät und Leiterin des Bereichs Experimentelle Feto-Maternale Medizin in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE.
Umwelteinflüsse und Schwangerschaft im Fokus
Gesunde Schwangerschaften sind eine wesentliche Voraussetzung für eine gesunde Gesellschaft. Heutzutage leben wir jedoch in einer Umwelt, die durch einen Lebensstil wie ungesunde Ernährung und Übergewicht, aber auch durch sich rasch verändernde Infektionserreger geprägt ist. Diese Umweltbedingungen können zu einer Aktivierung des mütterlichen Immunsystems während der Schwangerschaft führen.
Neue Instrumente zur Überwachung der Immunaktivierung
In dem neuen Verbundprojekt sollen Instrumente zur präzisen Überwachung der Immunaktivierung bei schwangeren Frauen entwickelt werden. „Diese sollen es uns letztendlich ermöglichen, gewonnene Erkenntnisse in praktische Anwendungen umzusetzen, die nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der werdenden Mutter verbessern, sondern auch Erkrankungsrisiken im späteren Leben der Kinder verringern“, sagt die Sprecherin des neuen SFB Prof. Dr. Petra Arck.
Pionierin der vorgeburtlichen Prägungsforschung
Prof. Dr. Petra Arck ist eine renommierte Expertin für die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf Schwangerschaften. In ihrer Forschung hat sie unter anderem nachgewiesen, dass extreme Hitzetage das Frühgeburtsrisiko erhöhen. „Mit jedem extremen Hitzetag und jedem extra Grad steigt das relative Risiko einer Frühgeburt“, erklärt Arck. Die Ursache ist Hitzestress, der entsteht, wenn die werdende Mutter ihre Kraft darauf verwendet, ihren Körper und den ihres ungeborenen Babys zu kühlen und zu versorgen. Seit 2011 leitet sie mit Prof. Anke Diemert die Langzeitstudie PRINCE (Prenatal Identification of Children’s Health), die erforscht, wie der Lebensstil einer werdenden Mutter die spätere Gesundheit ihres Kindes beeinflusst. Dabei spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle: „Bereits wenige Wochen nach der Befruchtung bilden sich alle Organe und auch das Immunsystem heraus. Das ist ein sehr dynamischer Prozess, der sich bis zur Geburt hinzieht und anfällig für Störungen ist“, betont Arck.
Quellen:
1. Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
2. Reportage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf: „Zu heiß! Dann steigt das Risiko für Frühgeburten“
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