Erste Absolventinnen in Bielefeld schließen Hebammenstudium ab

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Demonstration der Nabelpflege an Neugeborenen-Puppe. Hände in Jeanshemd, Wickeltisch mit Utensilien.
Quelle: © Impact Photography_stock.adobe.com

Die Hebammenausbildung in Deutschland wurde 2020 vollständig akademisiert, um EU-Richtlinien zu erfüllen. An der Hochschule Bielefeld haben nun die ersten 36 Absolventinnen des Bachelorstudiengangs „Angewandte Hebammenwissenschaft“ ihr Studium abgeschlossen. Das siebensemestrige Programm verbindet 2.800 Stunden Theorie mit 2.200 Stunden Praxis in Kliniken, Geburtshäusern und bei freiberuflichen Hebammen. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Bernloehr betont die Qualitätssteigerung durch die akademische Hebammenausbildung und die Schwerpunkte auf personenzentrierter Beratung und traumasensibler Betreuung. Der Studiengang trägt zur Verbesserung der Versorgungssicherheit in OWL bei und eröffnet den Absolventinnen Wege zur weiteren akademischen Qualifikation.

Akademisierung der Hebammenausbildung

Die Hebammenausbildung in Deutschland wurde zu Beginn des Jahres 2020 vollständig an Hochschulen überführt, um den Anforderungen einer EU-Richtlinie gerecht zu werden, die eine akademische Ausbildung für Hebammen vorschreibt. Ziel der Umstellung war es, die Qualität der Ausbildung durch eine wissenschaftliche Fundierung zu erhöhen und den gestiegenen Anforderungen in der Geburtshilfe gerecht zu werden.

Der 2021 an der Hochschule Bielefeld gegründete Bachelorstudiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“ hat nun seine ersten Absolventinnen hervorgebracht. Das neue Studium ist ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssicherheit in OWL und zugleich die überfällige Anpassung der Ausbildung an den gesetzlich vorgeschriebenen europäischen Standard.

Theorie und Praxis eng verzahnt

Die ersten 36 in OWL nach der neuen Vorgabe ausgebildeten Hebammen haben den Beruf im regelmäßigen Wechsel aus Theorie und Praxis gelernt. Das Studium umfasste insgesamt 2.800 Stunden Theorie an der HSBI und 2.200 Stunden Praxis, darunter Einsätze in verschiedenen Kliniken und unterschiedlichen Bereichen wie Kreißsaal, Wochenbett- und Frühgeborenenstation.

Zwölf Wochen absolvierten die Studierenden außerdem praktische Studienphasen bei freiberuflich tätigen Hebammen, um die aufsuchende Betreuung im Wochenbett, Schwangerschaftsvorsorge und Geburtsvorbereitungskurse kennenzulernen. Auch außerklinische Geburten im Geburtshaus oder in Form von Hausgeburten gehörten zu den Praxiserfahrungen. Praktika waren überdies auch im Ausland möglich.

Die ersten 36 an der HSBI akademisch ausgebildeten Hebammen am Tag der Zeugnisübergabe.
© H. Hilpmann/HSBI, 04.04.2025

Qualitätssteigerung durch akademische Ausbildung

„Aus meiner Erfahrung als Professorin für Hebammenwissenschaft seit 2015 ist es bereits seit langem selbstverständlich, dass hochschulisch ausgebildete Hebammen nach dem Studium praktisch tätig werden und dort sehr gute Arbeit leisten“, so Studiengangsleiterin Prof. Dr. Annette Bernloehr. „Mit dem neuen Studiengang konnten mein großartiges Team und ich nun aber auch eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen. Es ist eine Freude zu sehen, wie unsere neuen Hebammen jetzt ihr fachliches Wissen und Können, aber auch unsere Ideale der personenzentrierten Beratung und der traumasensiblen Betreuung umsetzen“, so Bernloehr weiter.

Die Studierenden wurden während ihrer praktischen Phasen ein Viertel der Zeit von ausgebildeten Praxisanleiterinnen gezielt angeleitet. Das Studium schloss mit den staatlichen Prüfungen zur Hebamme sowie dem Abschluss Bachelor of Science ab. Neben der Berufstätigkeit als Hebamme steht damit auch der Weg für eine weitere akademische Qualifikation zum Master und zur Promotion offen.

Quelle: Pressemitteilung der HSBi

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