Forschende des UKSH Lübeck, der Universität zu Lübeck und der EchoScout GmbH entwickeln ein innovatives Verfahren für die Brustkrebs-Operation. Das Projekt HARMONIE kombiniert moderne Gewebemarker mit KI-gestützter Bildanalyse. Ziel ist es, Tumoren nach einer Chemotherapie besser zu lokalisieren. Die KI wertet Ultraschall-Aufnahmen in Echtzeit aus und unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei der präzisen Tumorentfernung. Das Bundesministerium fördert das Projekt über drei Jahre mit 1,1 Millionen Euro.
KI-gestütztes Verfahren verbessert Brustkrebs-Operationen
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Lübeck entwickelt gemeinsam mit der Universität zu Lübeck und der EchoScout GmbH ein innovatives Verfahren für die Brustkrebschirurgie. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert das Projekt HARMONIE (Künstliche Intelligenz zur intraoperativen Ultraschall-Lokalisierung von Markern und Tumoren nach der neoadjuvanten Therapie von Brustkrebs) über drei Jahre mit 1,1 Millionen Euro.
Moderne Gewebemarker treffen auf künstliche Intelligenz
Die Forschenden kombinieren im Ultraschall gut erkennbare Gewebemarker mit einer KI-gestützten Bildanalyse. Ziel ist es, Brusttumoren nach einer Chemotherapie besser sichtbar und auffindbar zu machen. Prof. Dr. Maggie Banys-Paluchowski leitet das Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKSH, Campus Lübeck. Sie ist federführend in das Vorhaben involviert.
Ziel unseres Projektes ist es, brusterhaltende Eingriffe sicherer und erfolgreicher zu machen und so neue Standards in der Krebschirurgie zu setzen.
Prof. Dr. Maggie Banys-Paluchowski, Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKSH,
Campus Lübeck
Gemeinsam mit dem KI-Experten Prof. Dr. Mattias Heinrich vom Institut für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck leitet sie das Projekt. Dr. Lasse Hansen von der EchoScout GmbH entwickelt als Projektpartner eine neue Technik zur 3D-Ultraschall-Bildgebung.
Herausforderung nach Chemotherapie: Tumoren schwer lokalisierbar
Viele Brustkrebs-Patientinnen erhalten in der neoadjuvanten Situation eine Chemotherapie. Diese verkleinert den Tumor häufig stark. Dadurch lässt er sich häufig kaum noch tasten oder sehen, was die präzise Entfernung erheblich erschwert.
Echtzeit-Auswertung unterstützt Chirurginnen und Chirurgen
Die Forschungsergebnisse sollen die Detektion des Tumors verbessern, indem das zu operierende Gebiet mithilfe einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Technologie genauer gekennzeichnet wird. Das System wertet Ultraschall-Aufnahmen in Echtzeit aus. Es soll Ärztinnen und Ärzte während der Operation beim Auffinden des Tumors unterstützen. Die KI basiert auf einer großen Datenbasis von Ultraschall- und Röntgenaufnahmen. Diese sammeln und bereiten die Forschenden im Laufe des Projekts auf. Gleichzeitig testen und entwickeln sie die Technik im klinischen Alltag weiter. Die künstliche Intelligenz soll auch die Sichtbarkeit der Gewebemarker im Ultraschall verbessern.
Förderung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs
Das Projekt erhält seine Förderung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs zum Thema „KI-gestützte Präzisionschirurgie in der Onkologie“. Das Brustkrebszentrum am Campus Lübeck ist Teil des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH). Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie rezertifizieren es seit 2008 regelmäßig nach strengen Kriterien. Es gehört zu den größten Zentren für Brusterkrankungen in Norddeutschland.
KI-gestützt, redaktionell bearbeitet nh
Quelle:
Pressemitteilung des Universitätsklinikums Schlesweig-Holstein
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