Eine 75-jährige sehr schlanke Patientin, IIIG, IIIP, Zustand nach abdomineller Hysterektomie im Alter von 38 Jahren (Grund unbekannt), kam immer regelmäßig zur Kontrolle. Ihre rezidivierend ekzematös-entzündliche Haut (Abb. 1) war lokal sehr gut behandelbar (Abb. 2). Im Übrigen waren die Untersuchungen stets ohne Befund.
Die Patientin wurde außerhalb der Kontrolluntersuchungen vorstellig, beschrieb eine Vorwölbung in der Vagina (Abb. 3) und bat um Untersuchung. Sie wurde über die Zystozele, bzw. Senkung aufgeklärt und die Möglichkeiten der Behebung der Problematik wurden besprochen. Sie gab an, sehr viel Schlechtes über die operative Behandlung im Internet gelesen zu haben und entschied sich auf Grund der Beschwerdefreiheit gegen eine Operation.
Etwa ein Jahr später wurde sie erneut vorstellig und berichtete von einer Verschlimmerung des Problems (Abb. 4). Sie wurde erneut sehr umfassend aufgeklärt, lehnte die Möglichkeit einer Operation jedoch weiterhin strikt ab und begründete ihre Ablehnung damit, dass sie über eine Operation bisher nur Negatives gehört habe.
Kaum sechs Monate später wurde die Patientin wieder vorstellig und berichtete von einem regelrechten „Bällchen“. Sie gab an, dass die Situation für sie mittlerweile unmöglich sei und ihre Lebensqualität stark darunter leiden würde. Bei der Untersuchung zeigte sich eine stark ausgeprägte Zystozele (Abb. 5, 6).
Sie stimmte der Operation zu und wurde zeitnah operiert. Es wurden eine Kolporrhaphie anterior sowie eine Vaginaefixatio sacrospinalis durchgeführt. Der postoperativer Verlauf war unauffällig. (Abb. 7, 8). Die Patientin kam weiterhin regelmäßig zur Kontrolle und war regelrecht begeistert von der gewonnenen Lebensqualität.
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Dr. med. Nasser Zahedi
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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