{"id":817,"date":"2025-03-13T15:16:47","date_gmt":"2025-03-13T14:16:47","guid":{"rendered":"https:\/\/gyne.de\/?p=817"},"modified":"2025-03-13T15:16:47","modified_gmt":"2025-03-13T14:16:47","slug":"infektionen-in-der-schwangerschaft","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gyne.de\/infektionen-in-der-schwangerschaft\/","title":{"rendered":"Infektionen in der Schwangerschaft"},"content":{"rendered":"\n
Auffrischung von praxisrelevantem Wissen:<\/p>\n\n\n\n
Infektionen in der Schwangerschaft k\u00f6nnen die Gesundheit der Mutter und des Kindes gef\u00e4hrden. Pr\u00e4natale und perinatale Infektionen unterscheiden sich durch den Zeitpunkt der \u00dcbertragung. Impfungen und Screenings sind entscheidend f\u00fcr die Pr\u00e4vention. Moderne Labormethoden unterst\u00fctzen die Diagnose und Therapie.<\/strong><\/p>\n\n\n\n Infektionen w\u00e4hrend der Schwangerschaft k\u00f6nnen sowohl die Gesundheit der Mutter gef\u00e4hrden als auch auf den Embryo oder Fetus \u00fcbertragen werden, was zu kindlichen Sch\u00e4digungen f\u00fchren kann. Man unterscheidet pr\u00e4natale von perinatalen Infektionen, abh\u00e4ngig vom Zeitpunkt der \u00dcbertragung. Verschiedene Interventionsm\u00f6glichkeiten stehen zur Verf\u00fcgung, um akute oder chronische m\u00fctterliche Infektionen zu diagnostizieren und zu behandeln. Diese Infektionen sind oft mit einer erh\u00f6hten m\u00fctterlichen Morbidit\u00e4t und Mortalit\u00e4t verbunden, wie etwa bei COVID-19 und Influenza.<\/p>\n\n\n\n Das Risiko der vertikalen \u00dcbertragung und die Auswirkungen auf das Kind h\u00e4ngen unter anderem von der Art des Erregers, dem Infektionstyp, dem Gestationsalter und dem Reifegrad des fetalen Immunsystems ab. M\u00f6gliche Folgen sind Fehlgeburt, Fr\u00fchgeburt oder die Geburt eines infizierten Kindes mit Fehlbildungen oder Entwicklungsst\u00f6rungen. Perinatale Infektionen k\u00f6nnen zu akuten oder chronischen Krankheitsbildern beim Neugeborenen f\u00fchren. Die Immunit\u00e4t der Mutter, erworben durch nat\u00fcrliche Infektion oder Impfung, sch\u00fctzt vor Erstinfektionen und Erkrankungen w\u00e4hrend der Schwangerschaft.<\/p>\n\n\n\n Vor der Schwangerschaft sollte der Impfstatus \u00fcberpr\u00fcft und gem\u00e4\u00df den Schutzimpfungsrichtlinien aktualisiert werden. Lebendimpfungen sind vier Wochen vor und w\u00e4hrend der Schwangerschaft zu vermeiden, w\u00e4hrend Impfungen gegen Influenza, Pertussis und COVID-19 ab dem zweiten Trimenon empfohlen werden. Die Mutterschafts-Richtlinie sieht eine Erhebung des R\u00f6teln-Impfstatus sowie ein obligatorisches Infektionsscreening f\u00fcr Syphilis, HIV, Hepatitis B und Chlamydia trachomatis vor. Mitte 2023 wurde der Zeitpunkt des HBsAg-Screenings in die Fr\u00fchschwangerschaft vorverlegt, um das Transmissionsrisiko durch rechtzeitige antivirale Therapie zu reduzieren.<\/p>\n\n\n\n Varizellen und Parvovirus B19 sind schwer zu verhindern, jedoch kann bei Windpocken eine Postexpositionsprophylaxe mit dem entsprechenden Immunglobulin helfen. Bei akuten Varizellen wird Aciclovir empfohlen, und bei schwerer fetaler An\u00e4mie durch Parvovirus B19 kann eine intrauterine Transfusion die Mortalit\u00e4tsrate senken. Der Nachweis von B-Streptokokken indiziert eine intrapartale Antibiotikaprophylaxe. Die Zika-Virus-Infektion ist reiseassoziiert, und Schwangere sollten \u00fcber Pr\u00e4ventionsma\u00dfnahmen aufgekl\u00e4rt werden. SARS-CoV-2-Infektionen in der Schwangerschaft erh\u00f6hen das Risiko f\u00fcr Hospitalisierung und Fr\u00fchgeburt, die STIKO empfiehlt hier die COVID-19-Impfung ab dem zweiten Trimenon.<\/p>\n\n\n\n Quellen:<\/p>\n\n\n\n Weiterlesen:<\/p>\n\n\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Infektionen in der Schwangerschaft bergen Risiken f\u00fcr Mutter und Kind. Impfungen und Screenings sind entscheidend f\u00fcr Pr\u00e4vention und Schutz.<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":819,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[6,124],"tags":[150,151,49],"class_list":["post-817","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-schwangerschaftundgeburt","category-veranstaltung","tag-infektionen","tag-praevention","tag-schwangerschaft"],"yoast_head":"\nInfektionen in der Schwangerschaft: Risiken und Pr\u00e4ventionsma\u00dfnahmen<\/h3>\n\n\n\n
Vertikale Transmission und Auswirkungen auf das Kind<\/h3>\n\n\n\n
Impfungen und Screening<\/h3>\n\n\n\n
Zus\u00e4tzlich zum obligatorischen Screening wird h\u00e4ufig der Immunstatus f\u00fcr Zytomegalievirus, Toxoplasma gondii, Parvovirus B19 und Varizella-Zoster-Virus als individuelle Gesundheitsleistung bestimmt. Bei Seronegativit\u00e4t f\u00fcr nicht impfpr\u00e4ventable Infektionen sollten Hygienema\u00dfnahmen zur Expositionsprophylaxe ergriffen werden. Wegen des asymptomatischen Verlaufs der Infektionen, sind regelm\u00e4\u00dfige Antik\u00f6rperkontrollen zu erw\u00e4gen. Bei akuter CMV-Infektion gibt es keine generelle evidenzbasierte Therapieempfehlung, jedoch kann Valaciclovir zur Risikoreduktion eingesetzt werden. Bei akuter Toxoplasmose senkt eine antiparasit\u00e4re Therapie das Risiko f\u00fcr schwere ZNS-Sch\u00e4den beim Kind.<\/p>\n\n\n\nSpezifische Infektionen und Therapieoptionen<\/h3>\n\n\n\n
Infektionen werden haupts\u00e4chlich serologisch diagnostiziert, wobei moderne Labormethoden entscheidend f\u00fcr die Beratung und Therapie sind. Der Einsatz von Immunoassays und Nukleins\u00e4ureamplifikationstechniken erm\u00f6glicht eine zielgerichtete Pr\u00e4vention und Behandlung.<\/p>\n\n\n\n\n
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