{"id":362,"date":"2024-12-13T11:16:05","date_gmt":"2024-12-13T10:16:05","guid":{"rendered":"https:\/\/gyne.de\/?p=362"},"modified":"2024-12-13T11:16:06","modified_gmt":"2024-12-13T10:16:06","slug":"projekt-welcome-unterstuetzt-fruehchen-eltern-nach-der-klinikentlassung-durch-telemedizin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/gyne.de\/projekt-welcome-unterstuetzt-fruehchen-eltern-nach-der-klinikentlassung-durch-telemedizin\/","title":{"rendered":"Projekt \u201eWelcome\u201c unterst\u00fctzt Fr\u00fchchen-Eltern nach der Klinikentlassung durch Telemedizin"},"content":{"rendered":"\n
Wenn Eltern von Fr\u00fchgeborenen aus der Klinik nach Hause kommen, stehen sie oft vor gro\u00dfen Herausforderungen \u2013 besonders wenn das Kind intensive Nachsorge ben\u00f6tigt. Das Projekt \u201eWelcome\u201c bietet diesen Familien \u2013 zus\u00e4tzlich zu bestehenden Angeboten \u2013 nun digitale Unterst\u00fctzung: Eine ma\u00dfgeschneiderte App, regelm\u00e4\u00dfige Videosprechstunden und eine Lernplattform sollen den \u00dcbergang erleichtern. Das vierj\u00e4hrige Projekt des LMU Klinikums M\u00fcnchen, der Charit\u00e9 \u2013 Universit\u00e4tsmedizin Berlin, der Techniker Krankenkasse, des Instituts f\u00fcr Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie der LMU und des Technikpartners MedKitDoc \u2013 BDS Digital Health Solutions GmbH ist im Oktober 2024 gestartet. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) f\u00f6rdert das interdisziplin\u00e4re Forschungsprojekt von Pflege, Medizin und sozialmedizinischer Nachsorge mit \u00fcber 5,8 Millionen Euro.<\/strong><\/p>\n\n\n\n Mit dem Projekt erg\u00e4nzen wir die bestehenden Nachsorgestrukturen durch unser telepflegerisches und -medizinisches Angebot\u201c, sagt Prof. Dr. Uli Fischer, Leiter der Stabsstelle Klinische Pflegeforschung und Qualit\u00e4tsmanagement am LMU Klinikum, der das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Andreas W. Flemmer, dem Leiter der Neonatologie am Haus, federf\u00fchrend betreut. \u201eUnser Ziel ist es, einen \u201averl\u00e4ngerten Arm\u2018 der Unikliniken in den h\u00e4uslichen Bereich zu schaffen.\u201c Zu den m\u00f6glichen Patientinnen und Patienten z\u00e4hlen unter anderem Fr\u00fchgeborene, die bis zum errechneten Geburtstermin in der Klinik versorgt wurden und organische Probleme haben, zum Beispiel mit Herz, Lunge oder Darm. Betreut werden k\u00f6nnen auch reif geborene Babys mit angeborenen Defekten an Speiser\u00f6hre, Zwerchfell oder Bauchwand, die gleich nach der Geburt operiert wurden.<\/p>\n\n\n\n \u201eIm Fokus stehen insbesondere Familien, die bisher nicht von bestehenden Angeboten profitieren konnten, zum Beispiel wegen Sprach- oder Versorgungsbarrieren\u201c, sagt PD Dr. Antje Tannen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut f\u00fcr Klinische Pflegewissenschaft der Charit\u00e9. \u201eBesonders im l\u00e4ndlichen Raum fehlen spezialisierte Kinderkrankenpflegedienste, sodass viele Eltern nach der Entlassung aus der Klinik auf sich allein gestellt sind.\u201c Gleichzeitig gibt es unter den Fr\u00fchgeborenen immer mehr Kinder, die auch nach der Entlassung eine intensivere Versorgung brauchen.<\/p>\n\n\n\n Im Welcome-Projekt begleiten spezialisierte p\u00e4diatrische Pflegefachkr\u00e4fte und Neonatologinnen und Neonatologen die Familien nach der Entlassung aus dem Krankenhaus drei Monate lang mit regelm\u00e4\u00dfigen Videosprechstunden. Bei akuten Fragen k\u00f6nnen sich die Eltern per Chat oder Telefon an die Fachkr\u00e4fte wenden. \u201eWir bieten sozusagen eine digitalisierte Experten-Konsultation an\u201c, erkl\u00e4rt Prof. Flemmer. \u201eDamit legen wir den Grundstein f\u00fcr eine fl\u00e4chendeckende telemedizinische Plattform, damit wir Fr\u00fchgeborene nach der Entlassung noch besser versorgen k\u00f6nnen.\u201c Die Familien erhalten daf\u00fcr ein Tablet und medizinische Hilfsmittel wie Stethoskop, Ma\u00dfband, digitale Waage, und Pulsoximeter. Bei den Videosprechstunden k\u00f6nnen sie so Gewicht, Gr\u00f6\u00dfe und andere gesundheitliche Parameter an die Experten \u00fcbermitteln. Per Video oder Fotos haben die Klinik\u00e4rzte und -\u00e4rztinnen zum Beispiel die M\u00f6glichkeit zu sehen, wie sich die Kinder bewegen oder ob Sonden richtig versorgt sind.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die Televisiten mit den Klinik\u00e4rztinnen und -\u00e4rzten hat der Technikpartner MedKitDoc eine App weiterentwickelt, die urspr\u00fcnglich f\u00fcr Videosprechstunden von Haus\u00e4rzten genutzt wurde. Zum Angebot geh\u00f6ren au\u00dferdem eine digitale Terminbuchung, ein Chat sowie eine virtuelle Lernplattform: Hier finden die Eltern multimediales Informationsmaterial und Entscheidungshilfen, zum Beispiel Videoanleitungen zum Stillen oder zur Pflege einer Sonde. Durch einen integrierten Dolmetscherdienst kann der Service auch mehrsprachig angeboten werden.<\/p>\n\n\n\n Derzeit ist das Projekt in der Vorbereitungsphase; im zweiten Halbjahr 2025 werden bereits die ersten Kinder und ihre Eltern am LMU Klinikum M\u00fcnchen und an der Berliner Charit\u00e9 in die Studie eingeschlossen; insgesamt sollen es 160 teilnehmende Familien werden. Das Welcome-Projekt soll die Eltern in ihrer Gesundheitskompetenz schulen, damit sie einzelne Versorgungsschritte \u00fcbernehmen und mehr Zeit zu Hause mit ihren Fr\u00fchgeborenen verbringen k\u00f6nnen \u2013 stressfrei und ohne unn\u00f6tige Klinikbesuche. Langfristig m\u00f6chten die Projektpartner erreichen, dass weniger Fr\u00fchgeborene in Notfallambulanzen kommen m\u00fcssen oder wieder in die Klinik eingewiesen werden.<\/p>\n\n\n\n Vier Jahre lang l\u00e4uft das Projekt und wird dabei einer wissenschaftlichen Begleitevaluation unterzogen. Die Evaluationsergebnisse bilden die Grundlage f\u00fcr die Weiterentwicklung und den Ausbau weiterer telemedizinischer Nachsorgeangebote, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die zunehmende Ambulantisierung durch das neue Krankenhausreformgesetz: \u201eDie digitale \u00dcberleitung von der Klinik in die nachstation\u00e4re Versorgung l\u00e4sst sich auch f\u00fcr andere Zielgruppen adaptieren, zum Beispiel f\u00fcr pflegebed\u00fcrftige Kinder und Erwachsene mit seltenen Erkrankungen, Krebs- oder Stoffwechselerkrankungen, aber auch f\u00fcr Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderungen\u201c, sagt Prof. Fischer.<\/p>\n\n\n\n Quelle<\/strong>: Pressemitteilung LMU Klinikum, M\u00fcnchen<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Wenn Eltern von Fr\u00fchgeborenen aus der Klinik nach Hause kommen, stehen sie oft vor gro\u00dfen Herausforderungen \u2013 besonders wenn das Kind intensive Nachsorge ben\u00f6tigt. 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App f\u00fcr Videosprechstunden und Lernplattform<\/h2>\n\n\n\n
Eine nachhaltige L\u00f6sung f\u00fcr die Nachsorge<\/h2>\n\n\n\n
Modell f\u00fcr weitere telemedizinische Nachsorgeangebote<\/h2>\n\n\n\n